SEGELBEGRIFFE                                                                                                                            Vergrößerung durch einen Klick auf's Bild (60 kB)

abfallen

Den Kurs nach Lee ändern. Dabei muss die Segelstellung durch Fieren der Schoten so geändert werden, dass die Segel nach der Kursänderung wieder richtig stehen.

abflauen

Der Wind flaut ab, wenn die Luftgeschwindigkeit geringer wird. Das Abflauen des Windes kann auf einem segelnden Boot beim Abfallen trügerisch sein, weil mit einer Änderung des Kurses nach Lee immer eine spürbare Verminderung der Windkraft verbunden ist, ohne dass dabei der atmosphärische Wind nachgelassen haben muss

ablandig

Der Wind ist ablandig, wenn er vom Land kommt und auf das Wasser weht. Gegenteil: auflandig.

ablegen

Die Leinenverbindung eines Bootes zur Pier, Brücke oder Boje lösen und mit eigener Kraft den Liegeplatz verlassen. Ein Segelboot kann nur von der Leeseite einer Brücke oder ähnlichen und bei ausreichend freiem Raum in Lee sicher ablegen.

achtern

in Zusammenhang mit anderen Wörtern, deutet es auf den hinteren Teil des Bootes.

auflandig

Der Wind weht auflandig, wenn er von der See vom Wasser kommt und auf die Küste, auf das Land gerichtet ist. Gegenteil: ablandig.

Backbord

Links an Bord und links ausserhalb vom Boot, von achtern nach vorn gesehen. Bei seemännischen Ausrüstungsteilen spricht man z.B. von Backbord Koje, Backbord Anker, Backbord Laterne

Boje

Schwimmkörper in Kugel oder Tonnenform aus Kunststoff, Gummi, Stahlblech der die Lage eines Gegenstandes auf dem Grund kennzeichnet. Zur Bezeichnung eines Fahrwassers dienen Bojen im kardinalen Kegel bzw. lateratlen Betonnungssystem

chartern

Ein fahrklares Boot mit seiner gesamten Ausrüstung für eine bestimmte Zeit gegen Entgelt mieten

Crew

Aus dem Englischen übernommene Bezeichnung für die gesamte Besatzung eines Sportbootes. In England selbst ist dieses Wort nur die Bezeichnung des Vorschotmannes (auf Jollen) üblich.

Deck

Als Deckel die obere Abschlussfläche des Bootsrumpfes, korrekter als Oberdeck bezeichnet, weil auf größeren Yachten oder Schiffen die über diesem liegenden Flächen ebenfalls als Deck bezeichnet werden, z.B. Achterdeck, Hüttendeck, Zwischendeck u.a. 

Ebbe

Beim Wechseln der Gezeit das Fallen des Wasserspiegels vom Tidehochwasser zum folgenden Tideniedrigwasser. Vielfach wird auch das Niedrigwasser selbst fälschlicherweise als Ebbe bezeichnet.

Echolot

Elektro-akustisches Gerät zum Bestimmen der Wassertiefe und der Tiefenlage von Unterwasserhindernissen, aber auch von Fischschwärmen, Eisbergen u.a. Im Prinzip wird die Zeit zwischen der Abgabe eines Schallsignals vom Boot bis zur Rückkehr seines Echos vom Meeresgrund bzw dem georteten Unterwasser Hindernis gemessen.

geogra-
phische 
Breite

Bezugsgröße zur Bestimmung eines Schiffsortes, bezogen auf das Koordinatensystem der Erdoberfläche. Die Null Koordinate ist hier der Äquator. Die Zählung der Breitenparallele erfolgt von dort aus von 0-90 Grad nach Nord oder Süd. Z.B. 86 Grad 6,9 Minuten Nord

geogra - phische Länge

Bezugsgröße zur Bestimmung eines Schiffsortes, bezogen auf das Koordinatensystem der Erdoberfläche. Die Null Koordinate ist hier der durch die Sternwarte von Greenwitch laufende, willkürlich festgelegte Halbkreis. Die Zählung der 360 Meridiane erfolgt von hier aus von 0-180 Grad nach Ost und West. Z.B. 059 Grad 7,6 Minuten East

Gezeit

Das durch die Anziehungskraft von Sonne und Mond erzeugte periodische Fallen und Steigen des Wasser in einer Tide.

Kiel

Der unterste Mittellängsverband des Bootsrumpfes, der an den Bootsenden mit Vorsteven und Achtersteven verbunden ist und das Rückrat des Bootsrumpfes bildet. In Verbindung mit dem Kiel spricht man vom Loskiel und der Kielflosse, vom Kielballast und Ballastkiel.

Klabauter-
mann

Sagengestalt aus der Seemannswelt, die als guter Geist eines Schiffes gilt. Der Name stammt von 'Kalfatermann', einem heimlichen Helfer des Schiffszimmermanns insbesondere bei Sturm und Havarie zur Leckdichtung, doch benutzt der Klabautermann den Kalfathammer auch zum mahnenden Schlagen gegen die Bordwand, wenn er von der Besatzung schlecht behandelt wir oder die Crew nicht ihre Pflicht tut.

Knoten

Mit der Abkürzung 'kn' die Masseinheit für die Bootsgeschwindigkeit, die Fahrt (durch das Wasser). 1 Knoten(kn) entspricht 1 Seemeile (sm) pro Stunde (h), das sind 1852 m/h oder ca. 0,5 m/sec.

Lee

Die Richtung, in die der Wind weht. Das Gegenteil ist Luv. Der Begriff Lee wird vielfach gebraucht, z.B. Leeküste, Leebug.

Leuchtturm

Landfestes Seezeichen, das ein Leuchtfeuer trägt und mit anderen Signalanlagen für die Schifffahrt ausgerüstet ist.

Logbuch

Das Boots oder Schiffstagebuch, das in der Berufsschifffahrt gesetzlich vorgeschrieben ist, oft für verschiedene Bereiche getrennt z.B. als Funk oder Maschinentagebuch geführt wird.

Lot

Messgerät zur Bestimmung der Wassertiefe

Lotse

Von Behörden zugelassener ortskundiger Berater, der berufsmäßig Schiffe von See aus über die Seeschifffahrtsstraßen in die Häfen oder auf umgekehrtem Wege wieder hinausbegleitet.

Luv

die Richtung, aus der der Wind kommt. Die gegen den Wind gerichtete Richtung. Gegenteil Lee.

Manöver

1. Im ursprünglichen Wortsinn die Sammelbezeichnung für alle Tätigkeiten an Bord mit vielfältiger Handarbeit wie z.B. Anker setzen, bergen, 2. Auch die damit verbundenen Bewegungen des Bootes, denen diese Verrichtungen gelten oder mit denen sie verbunden waren, z.B. Ablegen, Anlegen, Wenden, Halsen.

Mole

Aus Stein, Stahl und Beton errichteter Damm, der eine Hafeneinfahrt gegen Seegang, Brandung, Strom und Versanden schützt. Auf einem Molenkopf ist oft ein Seezeichen/Leuchtfeuer als Molenfeuer errichtet.

Notruf

Ein im Falle der Seenot im Funkverkehr abgegebenes Notsignal: In der Morsetelegraphie durch die Morsezeichen SOS (......), im Sprechfunk durch das Wort 'Mayday'.

Ozeano-
graphie

Meereskunde. Die Wissenschaft der Meeresströmungen sowie aller physikalischen, chemischen und biologischen Vorgänge in den Wassermassen der Weltmeere sowie der geophysikalischen Erscheinungen auf und unter dem Grund.

Radar

Ein Verfahren der Navigation, zur Vermeidung von Kollision und zur Beobachtung der Windrichtung, das die Position von Zielen und Objekten nach Richtung und Entfernung mit Hilfe einer elektrischen Echomethode zu bestimmen erlaubt.

Schiff

Physikalisch betrachtet ein Fahrzeug, das nach dem Archimedischen Prinzip auf dem oder im Wasser schwimmt. Im Sinne des Schiffssicherheitsvertrages und anderer internationaler Vereinbarungen ein Wasserfahrzeug, das zur Beförderung von mehr als 12 Personen oder von Fracht verwendet wird.

Schleuse

Wasserbauwerk mit einer oder mehreren Kammern, das den Übergang eines Bootes oder Schiffes von einem tieferen zu einem höheren Wasserspiegel ermöglicht.

Schwimm-
weste

Gemäss den SOLAS Bestimmungen eine ohnmachtsichere Rettungsweste aus einem massiven Feststoff, der im Frischwasser mindestens 24 Stunden lang seine Tragfähigkeit von 8kg behält. Dabei muss der Kragen so ausgebildet sein, dass die Schwimmweste den Schwimmer in einer stabilen Rückenlage und seinen Kopf auch in bewusstlosem Zustand sicher über dem Wasserspiegel hält.

Seemeile

Nautisches Längenmass, das durch die Größe der Bogenminute auf einem Großkreis der Erdkugel des Erdumfangs gegeben ist. Durch ein Vereinbarung des Internationalen Hydrographical Bureau Monaco wird als 'International Nautical Mile' ein Wert von 1852m angenommen. Nur die britische Mile beträgt 1853,18 m. Aus einer Seemeile ergibt sich die Geschwindigkeit sm/h = 0,5145 m/sec.

Steuerbord

Recht an Bord und rechts außerhalb vom Boot, von achtern nach vorn gesehen.

Werft

Der Begriff wurde ursprünglich nur für einen wassernahen Platz benutzt, wo Schiffe und Boote gebaut und über eine Slipanlage oder mit einem Stapellauf zu Wasser gebracht wurden.